Parlamentarische Enquete zu Ethikunterricht fix

Parlamentarische Enquete Ethikunterricht
Parlamentarische Enquete Ethikunterricht(c) FABRY Clemens
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Die wiederholt angekündigte Enquete findet im Mai statt. Es soll vor allem um das Verhältnis zwischen Ethik- und Religionsunterricht gehen. Auch der Philosoph Konrad Paul Liessmann soll zu Wort kommen.

Die wiederholt angekündigte parlamentarische Enquete zum Ethikunterricht ist fix: Am 4. Mai soll im Hohen Haus über "Werteerziehung durch Religions- und Ethikunterricht in einer offenen, pluralistischen Gesellschaft" diskutiert werden.

Dabei sollen Experten wie Philosoph Konrad Paul Liessmann und die Theologen Paul Zulehner (beide Uni Wien) und Anton Bucher (Uni Salzburg) zu Wort kommen, auch Vertreter der Kirchen und der Interessenvertretungen sind eingeladen. Thema soll dabei insbesondere das Verhältnis des Ethik- zum Religionsunterricht sein.

Ethik derzeit als Schulversuch

Die ersten Schulversuche zum Unterrichtsfach Ethik gab es im Schuljahr 1997/98. Mittlerweile besuchen an 200 Standorten Schüler ab der neunten Schulstufe, die an keinem konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen, den Ethikunterricht. "Die Evaluierung im Auftrag des Unterrichtsministeriums aus dem Jahr 2002 empfiehlt eine Übernahme ins Regelschulwesen. Auch seitens der Schulpartner wurde dies bereits wiederholt gefordert", heißt es in dem Antrag aller Parlamentsparteien auf Abhaltung der Enquete.

Vertreter von evangelischer und katholischer Kirche haben zuletzt wieder auf die Einführung eines Pflichtfachs Ethik für Schüler, die keinen Religionsunterricht besuchen, gedrängt. Auch der zweite Nationalratspräsident und Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer (ÖVP) hatte sich dafür stark gemacht, die ÖVP spricht sich dafür bereits seit mehr als zehn Jahren aus.

SPÖ gegen Ersatzprogramm

Die SPÖ hat sich unterdessen stets dagegen gewehrt, Ethikunterricht als Ersatzprogramm für Religionsunterricht anzubieten. Völlige Ablehnung kommt vom "Zentralrat der Konfessionsfreien", der "religiöse Bevormundung und die Abschaffung ihres Grundrechtes auf Religionsfreiheit" ortet.

(APA)

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