Lehrer-Ausbildung: Master und Aufnahmeverfahren fix

LehrerAusbildung Aufnahmeverfahren Vorarbeiten Herbst
LehrerAusbildung Aufnahmeverfahren Vorarbeiten Herbst(c) Clemens Fabry
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Der erste Jahrgang wird frühestens 2013 ausgebildet. Es soll eine gemeinsame Eingangsphase und einen gemeinsamen Ausbildungskern geben. Die Organisation der neuen Ausbildungsstätten ist noch unklar.

Geht es nach der Vorbereitungsgruppe um den Ex-VP-Bundesrat Andreas Schnider, sollen noch in diesem Herbst die Vorarbeiten für die neue gemeinsame Ausbildung für alle Pädagogen - vom Kindergarten bis zur maturaführenden Schule - starten. Eckpunkte des Modells, das heute bei der Regierungsklausur Thema war: Aufnahmeverfahren, gemeinsame Studieneingangsphase und ein gemeinsamer Ausbildungskern für alle.

Ein vierjähriger Bachelor soll laut dem Modell der Schnider-Gruppe Mindestvoraussetzung sein, um in der Klasse zu stehen, und der Abschluss eines Masterstudiums verpflichtend sein. Außerdem sind verpflichtende "Selbstreflexionsphasen" vorgesehen, bei denen den angehenden Lehrern ein Mentor zur Seite stehen soll.

Teil der Ausbildung gleich

Da das gleiche wissenschaftliche Niveau für alle pädagogischen Berufe angestrebt wird, soll ein Teil der Ausbildung für alle gleich sein: Dabei geht es um 30 ECTS (das entspricht laut Bologna dem Arbeitspensum von einem Semester) zu allgemeinen Fragen wie dem Aufbau des österreichischen Bildungssystems oder gewisse Forschungsmethoden etc. Dazu kommt unabhängig vom Fach ein gemeinsamer Kern je nach zu unterrichtender Altersgruppe (es wird unterschieden in eine Lehrbefähigung für die Altersgruppe null bis sechs, sechs bis zehn, zehn bis 14 und 14 bis 19 Jahre).

Auch wenn schon jetzt Verhandlungen zwischen Pädagogischen Hochschulen (PH) und Universitäten über Kooperationen geführt und Modelle für die künftigen Ausbildungsstätten entwickelt werden, ist der Start des ersten Studiengangs der neuen Pädagogenausbildung erst für 2013 zu erwarten. Forschungsgeleitete Lehre mit Beteiligung am internationalen Diskurs, Praxisorientierung und Beteiligung an Schulentwicklung und Bildungsprojekten sind wesentliche Eckpunkte. Ziel sind außerdem die "Selbstständigkeit und ein hohes Maß an Eigenverantwortung" der neuen Pädagogen-Ausbildungsstätten in Struktur, Personal und Organisation.

Institutionsform noch unklar

Noch unklar ist, an welchen Institutionen die Pädagogenausbildung künftig stattfinden wird. Die Vorbereitungsgruppe um Schnider hält drei Varianten für möglich: Eine Aufwertung der PH zu Pädagogischen Universitäten oder pädagogischen Fakultäten bzw. fakultätsübergreifende "Schools of Education" an den Unis. Die Regierung will sich jedoch auf "maximal zwei mögliche Trägerorganisationsformen" festlegen, wie sie in ihren Unterlagen zum Regierungsgipfel betont.

Die neue Lehrerausbildung soll auf den vier Säulen Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Pädagogik und (Schul-)Praxis basieren. Im künstlerischen Bereich bzw. bei Lehrern für berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) soll es eine spezifische fünfte Säule geben. Generell ist für das vierte Jahr eine Induktionsphase vorgesehen, in der die Lehrer schon unterrichten, aber von ihrer Ausbildungseinrichtung betreut werden. BMHS-Lehrer, die aus der Praxis kommen, sollen laut neuestem Stand diese allerdings vorziehen und damit früher unterrichten können.

Beim Master schlägt die Vorbereitungsgruppe nun außerdem ein deutlich flexibleres Modell als bisher vor. Die Ausbildung soll ein bis zwei Jahre dauern. Neben einem wissenschaftlichen Master und einem, bei dem man sich für das Unterrichten einer weitere Altersgruppe qualifizieren kann, soll es noch weitere Möglichkeiten geben.

(APA)

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