Lehrerausbildung: Uni Innsbruck plant eigene Fakultät

Die "School of Education" soll für die Lehrerausbildung zuständig sein. In einem zweiten Schritt soll die Pädagogische Hochschule mit der Uni zusammengeführt werden.

Die Universität Innsbruck will im Jahr 2012 mit einer sogenannten "School of Education" eine neue Fakultät für die neue Lehrerausbildung errichten. "Wir werden diese Fakultät gründen" erklärte der geschäftsführende Rektor Tilmann Märk am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Als nächster Schritt sei dann laut Märk die Zusammenführung der Pädagogischen Hochschule (PH) Tirol mit der Universität geplant. Dieser Schritt könne jedoch erst dann gesetzt werden, wenn sich die Politik in Sachen Lehrerbildung entschieden habe, sagte er.

Dieses "Zukunftskonzept" sei ein "Angebot an die Politik". "Ich hoffe, sie wird dieser Verantwortung gerecht", meinte Märk. Man wolle aber keine Abschaffung der PH, sondern eine "Vereinigung". "Es bedarf hier noch einer weiteren Überzeugungsarbeit", sagte Märk. Die Leitung der Universität Innsbruck führe derzeit Gespräche mit allen Interessensvertretern und orte dabei eine "große Übereinstimmung".

Die Pädagogenbildung habe jedenfalls an einer Universität stattzufinden, gab sich Margret Friedrich, Vizerektorin für Lehre und Studierende, überzeugt. "Es macht einfach keinen Sinn, Parallelstrukturen zu haben. Es geht um einen gemeinsamen Weg", meinte Friedrich. Außerdem sei ein Zusammenführung "kostengünstiger als ein Upgrading einer Pädagogischen Hochschule zu einer Pädagogischen Universität", erteilte die Vizerektorin jenem Modell eine Absage, das Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) derzeit forciert.

Mindestens drei Institute

In der School of Education seien mindestens drei Institute vorgesehen - ein Institut für Lehrerbildung und Schulforschung, ein Institut für Fachdidaktiken der Naturwissenschaften und ein Institut für Fachdidaktiken der Geisteswissenschaften, erklärte Friedrich. Es gehe insbesondere um den Aufbau einer Einheit, da die Lehrerbildung bisher auf die einzelnen Fakultäten verteilt gewesen sei. An der Uni Innsbruck habe man jedoch seit vielen Jahren entsprechende Kompetenzen aufgebaut und verfüge über die notwendigen Infrastrukturen, meinte die Vizerektorin. "Deshalb haben wir die Möglichkeit, die Lehrerbildung Neu in die bestehenden Strukturen einzubauen", sagte Friedrich.

Die neu geschaffene Fakultät soll nicht nur die inhaltliche Ausbildung organisieren und gestalten, sondern auch die Zusammenarbeit mit den PH koordinieren. "Es wird entweder zu einer Kooperation oder zu einer Integration der Pädagogischen Hochschule kommen. Bei Letzterem wird es dann mehr Institute geben", erklärte Friedrich.

Wissenschaftsminister begeistert

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP), bis vor wenigen Monaten selbst Rektor der Uni Innsbruck, zeigte sich in einer Aussendung angetan von den Plänen. "Mit dem Modell einer School of Education unter federführender Verantwortung der Universität werden die vorhandenen Ressourcen in ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept bestmöglich eingebracht", ließ der Minister mitteilen.

Bisher kann man an der Universität Innsbruck 19 Unterrichtsfächer - jeweils in frei wählbaren Zweierkombinationen - studieren. Die Möglichkeiten reichen dabei von verschiedenen Sprachen über Bewegung und Sport bis hin zur Musikerziehung.

(APA/red)

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