Lehrer: Wer soll wie viel verdienen?

Lehrer soll viel verdienen
Lehrer soll viel verdienen(c) Clemens Fabry
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Unterrichtsministerin Schmied plant ein Gehalt für alle Lehrer, die 10- bis 14-jährige Kinder unterrichten. Für Lehrervertreter ist das aus meheren Gründen problematisch.

Kommende Woche sollen die die lange angekündigten Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht starten. Sie stehen jedoch unter keinem guten Stern, erste Details stoßen schon auf Widerstand. Demnach sollen künftig alle Lehrer der Sekundarstufe I (AHS-Unterstufe, Hauptschule, Neue Mittelschule) gleich viel verdienen. Derzeit verdienen AHS-Lehrer mehr, sie werden im Gegensatz zu ihren Kollegen an der Universität ausgebildet.

Für den Chef der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Paul Kimberger, ist der Plan des Ministeriums "zu wenig". Da eine gemeinsame Ausbildung für alle Lehrer mit Masterabschluss geplant sei, müssten auch alle Pädagogen dasselbe Gehalt bekommen. Egal, ob sie in der Volksschule oder einer höheren Schule arbeiten.

Kein Master für alle Lehrer?

Dass das Unterrichtsministerium tatsächlich einen Master für alle Lehrer plant, glaubt AHS-Gewerkschaftschef Eckehard Quin nicht, wie er gegenüber DiePresse.com sagt. Ministerin Schmied habe im Herbst wörtlich gesagt, dass nicht alle Lehrer Master-wertig ausgebildet werden sollen. Sie habe nicht spezifiziert, welche Lehrer ohne solche Ausbildung auskommen würden.

Alle Lehrer mit Master sollten selbstverständlich gleich viel verdienen, so der Lehrervertreter. Aber derzeit sei der Unterschied in der Ausbildungszeit an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten beträchtlich. Quin zufolge verbringen AHS-Lehrer vier Jahre mehr mit ihrer Ausbildung als ihre Pflichtschul-Kollegen. "Dass man nach drei Jahren schlechter ausgebildet ist als nach sieben, steht für mich außer Frage", sagt Quin.

Lehrer in einer Schule gleich bezahlen

Dass alle Lehrer der Sekundarstufe I auf ein Gehalt gesetzt werden sollen, bedeutet für Quin außerdem eine mögliche Verschlechterung. Denn: "Es klingt für mich nicht so, als ob in der Sekundarstufe I dasselbe bezahlt werden wird wie jetzt in der AHS-Unterstufe." Ein niedrigeres Gehalt für Lehrer in der AHS-Unterstufe gegenüber Oberstufenlehrern sei für ihn aber indiskutabel: "Es ist unvorstellbar, dass ein und derselbe Lehrer innerhalb einer Schule unterschiedlich bezahlt wird, wenn er in der 4a oder 5a unterrichtet."

Genauso unvorstellbar sei es, die Lehrer für die AHS-Unterstufe künftig schlechter auszubilden und etwa nur einen Bachelor vorauszusetzen. Es sei ein grundsätzliches Bekenntnis der Politik gefragt, welche Ausbildung es nun in Zukunft sein soll.

Kommende Woche sollen nun die lange angekündigten Verhandlungen von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ), Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) mit der Lehrergewerkschaft beginnen. Schmied hatte als Ziel ausgegeben, dass vor dem Sommer erste Eckpunkte eines neuen Dienst- und Besoldungsrechts für alle neu eintretenden Lehrer fixiert sein sollen. Dabei will sie in der Endphase bei einer Klausur so lange mit der Gewerkschaft verhandeln, bis eine Einigung da ist.

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