PISA: Tirol deutlich schlechter als Südtirol

PISA Tirol deutlich schlechter
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Südtiroler Bildungsexperten sehen eine Gesamtschule bis zur achten Klasse und das Fehlen von Sonderschulen als Grund für das bessere Abschneiden.

Die Südtiroler Schüler haben bei Pisa deutlich besser abgeschnitten als ihre Kollegen im Bundesland Tirol. In Nord- und Osttirol wurden beim Pisa-Test 31 Prozent (Ö: 28 Prozent) der getesteten Schüler im Lesen in die Risikokategorie eingeordnet. Unter den Schülern mit deutscher Muttersprache in Südtirol waren es 15,9 Prozent, hieß es am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der Arbeiterkammer Tirol in Innsbruck.

Im Bereich Lesen lagen die Tiroler Schüler mit 463 Punkten unter dem Österreich-Schnitt (Ö. 470) und unter dem OECD-Schnitt von 493. Im Bereich Mathematik liegen sie knapp unter dem OECD-Schnitt; auch im Bereich Naturwissenschaften waren die Ergebnisse wenig erfreulich. Die Südtiroler Schüler mit deutscher Muttersprache schnitten im Lesen überdurchschnittlich ab. Insgesamt lagen die Südtiroler beim Textverständnis leicht unter dem OECD-Schnitt. In Mathematik und Naturwissenschaften waren die Ergebnisse der Südtiroler insgesamt deutlich besser als in den meisten OECD-Ländern.

Gemeinsame Schule als Grund

Rudolf Meraner vom Pädagogischen Institut Bozen sieht verschiedene Faktoren als Grund. Einerseits würden die Kinder in Südtirol von der ersten bis zur achten Schulstufe in einer gemeinsamen Schule unterrichtet. Zudem gebe es nur inklusive Schulen (alle Kinder werden in den Regelschulen unterrichtet, es gibt keine Sonderschulen, Anm.) "Die Lehrer werden von Anfang an mit einer heterogenen Gruppe von Schülern konfrontiert", erklärte Meraner.

Lehrer müssten herausfinden, welche Lern-Settings sie anwenden, um weder zu über- noch zu unterfordern. Zudem gebe es ein Unterstützungssystem für Lehrer mit 40 Beratungsstellen. "Ich bin überzeugt, dass die Stärke der Lehrerfortbildung einen großen Unterschied zwischen den deutschen und italienischsprachigen Schulen in der Autonomen Provinz Bozen ausmacht", erklärte Meraner.

(APA)

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