Rezension: Es darf gelacht werden

Rezension darf gelacht werden
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Das neue Heft des Kompetenzzentrums für Deutschdidaktik als Plädoyer für Humor in der Schule.

Humor führt da, wo es um Bildung und zunehmend um mess- und vergleichbare Leistungen geht, zumeist ein Schattendasein. „Lachen oder Lernen“ ist demnach auch der Titel des ersten Beitrags im aktuellen Heft des Kompetenzzentrums für Deutschdidaktik. Darin geht es um das Spannungsverhältnis zwischen geordnetem Unterricht und Humor, der oft als Störfaktor wahrgenommen wird. Das muss nicht immer ein Widerspruch sein, sagen die Autoren – auch, wenn Durststrecken und Anstrengung ebenso zum Lernen gehören wie Spannung und Wissensdurst.

Humor verdient in jedem Unterricht Raum: Egal, ob mit einer spontanen Pointe, oder einem passenden Cartoon. Denn eine angenehme und humorvolle Atmosphäre trägt zum Lernklima bei. Humor muss aber nicht bloß Beiwerk bleiben. Im besten Fall kann er eine neue Sicht auf die Dinge eröffnen – und in dieser Funktion auch im Unterricht genutzt werden. Die Welt durch Humor infrage zu stellen, sollte mehr sein, als ein „Zuckerl“, das am Ende des Schuljahres eingestreut wird, fordern die Autoren: Es müsste essenzieller Bestandteil des Unterrichts sein. Wie kann das praktisch aussehen? Auch das zeigen die Autoren: Etwa, indem sie schildern, wie die bissige (und bisweilen vulgäre) US-Satireserie „South Park“ im Unterricht eingesetzt werden kann.

Alles in allem liefern sie ein überzeugendes Plädoyer für den Humor. Dem Ruf der Schule würde es nicht schaden, wenn Lachen und Lernen öfter gemeinsame Sache machen würden. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2011)

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