In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Anteil der Personen mit tertiärem Abschluss mehr als verdreifacht. Für den Anstieg sorgen vor allem Frauen.
Im Jahr 2010 verfügten in Österreich bereits 14,9 Prozent der Personen über einen Abschluss an einer Hochschule, Akademie oder einem Kolleg. Das zeigen die Zahlen der Statistik Austria im aktuellen Bericht "Bildung nach Zahlen" für die Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen. Auch weiterhin schließen immer mehr Personen eine Hochschule ab oder machen eine vergleichbare Ausbildung - allerdings wächst diese Zahl langsamer als im EU-Schnitt.
Die Zunahme in den vergangenen Jahren ist vor allem ein Verdienst der weiblichen Bevölkerung. Während früher vor allem Männer studierten, holten Frauen am Ende des 20. Jahrhunderts kontinuierlich auf. 2001 gab es einen Gleichstand, in den folgenden Jahren konnten sie die Gruppe der Männer sogar deutlich überholen: 2010 hatten 15,8 Prozent der Frauen und 14,1 Prozent der Männer einen Tertiärabschluss.
Auch insgesamt strömten immer mehr Menschen an die Hochschulen. Im Vergleich zu 2001 hat sich der Anteil der Personen mit Tertiärabschluss um 4,4 Prozentpunkte erhöht. In den letzten 30 Jahren hat sich der Anteil sogar mehr als verdreifacht.
Österreich hinter dem EU-Schnitt
Trotz des Anstiegs hat Österreich international vergleichsweise eine geringe Zahl an Personen mit tertiärem Abschluss. Die unterschiedlichen Bildungssysteme lassen sich durch verschiedene Wertigkeiten von Abschlüssen aber nicht immer gut vergleichen.
Bisher gelten in internationalen Vergleichen folgende Abschlüsse als tertiär: Hochschule, Akademie und Kolleg, aber auch Meister- und Werkmeisterprüfungen. Damit kommt Österreich auf eine Quote von 19,3 Prozent. In manchen Ländern zählte aber auch Ausbildungen, die in Österreich an höheren Schulen angesiedelt sind. Nun verwendet die EU eine Maßzahl für ihr "Europa2020-Ziel", die etwa auch die BHS-Abschlüsse in die Tertiärquote einbezieht, wodurch der "Akademiker"-Anteil schlagartig auf 36,8 Prozent anwächst. Aber nur in der Gruppe in der Gruppe der 30- bis 34-Jährige, die für das EU-Ziel maßgeblich ist. Damit läge Österreich leicht über dem EU-Schnitt und nur knapp unter dem für 2020 ausgegebenen Ziel von 40 Prozent.
(Red.)